Entsetzen in Wien nach Randale: "Parallelgesellschaften haben in unserem Land nichts verloren"
Laut Angaben der Wiener Polizei kam es in der Silvesternacht im Umfeld des Reumannplatzes im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten zu schweren Krawallen. Zahlreiche Mülltonnen, Zeitungsständer, Auslagenscheiben, Bänke, Kaugummiautomaten sowie Fensterscheiben von Geschäften und Wohnungen wurden durch pyrotechnische Gegenstände zerstört, ein Weihnachtsbaum in Benzin getränkt. Als die ersten Polizisten nach Anrufen von Anwohnern am Reumannplatz eintrafen, seien sie mehrfach mit pyrotechnischen Gegenständen beworfen worden, erklärte ein Polizeisprecher am 1. Januar.
Alle an der Randale beteiligten Personen konnten zunächst flüchten. Zwei Tatverdächtige konnte die Polizei allerdings in einem Wohnhaus festnehmen. Wie der ORF berichtet, führten die beiden 16 und 21 Jahre alten Syrer die Polizisten zu einer Wohnung, in der sich sieben weitere Personen im Alter zwischen 14 und 29 Jahren befanden: zwei Österreicherinnen (14 und 15 Jahre), zwei Iraker (20 und 22 Jahre) sowie drei weitere Syrer (23, 27 und 29 Jahre). Alle neun Personen wurden unter anderem wegen des Verdachts der schweren Sachbeschädigung vorläufig festgenommen. Gegen den 21-Jährigen wird auch wegen versuchten Einbruchs durch Einschlagen der Auslagenscheibe ermittelt.
Der österreichische Innenminister Karl Nehammer erklärte zu den Vorfällen:
"Parallelgesellschaften haben in unserem Land nichts verloren. Die Wiener Polizei werde mit einer großangelegten Schwerpunktaktion gegen die Straftäter und alle, die sich beteiligt haben, vorgehen."
Die Straftaten seien, so der Innenminister weiter, "ein Zeichen einer tiefen antidemokratischen und unsolidarischen Einstellung". Nehammer betonte:
"Wer sich nicht mit unseren gesellschaftlichen Werten identifizieren kann und versucht, diese zu stören, muss mit allen rechtlichen Konsequenzen rechnen."
Ab sofort würden uniformierte Sondereinheiten, aber auch Ermittler in Zivil schwerpunktmäßig im betreffenden Stadtteil kontrollieren, sagte dazu auch Wiens Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl. Durch das konsequente Einschreiten der Polizei hätten die Ereignisse beendet, weitere Straftaten verhindert und zahlreiche Tatverdächtige festgenommen werden können, so der Landespolizeipräsident. Pürstl will nun in einem Sicherheitsgipfel mit Vertretern der Stadt die sicherheitspolizeiliche Lage besprechen und "gemeinsame Ableitungen aus integrations- und sicherheitspolizeilicher Sicht treffen", hieß es in einer Stellungnahme.
Auch die Integrationsministerin Österreichs Susanne Raab (ÖVP) und die Integrationssprecherin der Wiener ÖVP Caroline Hungerländer sprachen in diesem Zusammenhang von Parallelgesellschaften. Laut Raab kann es nicht sein, dass Randalierer eine solche Spur der Verwüstung mitten in Wien hinterlassen:
"Zum wiederholten Mal zeigt sich hier, welche Gefahr von Parallelgesellschaften ausgeht."
Hungerländer wiederum warf dem Wiener Bürgermeister Versagen vor:
"Wiens Parallelgesellschaften und die Konflikte auf unseren Straßen zeigen das Integrationsversagen von Bürgermeister Ludwig."
Der Parteichef der Wiener FPÖ Dominik Nepp sprach angesichts der Vorfälle von einem "kriminellen islamistischen Migrantenmob". Die Unruhen seien Folge der "ungezügelten Massenzuwanderung der letzten Jahrzehnte".
Bereits im August 2020 war es im Wiener Stadtteil Favoriten zu schweren Ausschreitungen zwischen kurdischen und türkisch-nationalistischen Demonstranten gekommen. Die Vorfälle führten zu einer Belastung der österreichisch-türkischen Beziehungen. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte der Türkei damals vorgeworfen, "Unfrieden zu säen".
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